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Feldmarken

Feldmarken nennt man die Fläche...

aller zu einer Gemarkung gehörenden unbebauten Grundstücke wie etwa Ackerland, Wiesen, Weiden oder auch Waldungen. Diese Grundstücke wurden einst mit sogenannten Markzeichen gekennzeichnet. So dienen Knicks, Erdwälle und Gräben zur Begrenzung aber auch als Schutz vor Wind und Austrocknung. Diese alte Kulturlandschaft der holsteinischen Geest prägt auch die ehemaligen Bauerndörfer Sülldorf und Osdorf, die heute zu Hamburg gehören. In Hamburg wird der Begriff "Feldmarken" daher auch genutzt, um auf die Bedeutung der letzten zusammenhängenden Kulturlandschaften am Stadtrand hinzuweisen.

Sülldorfer Feldmark

Die Feldmarken in Rissen und Sülldorf sind Bauernland, so dass Wiesen und Weiden, Knicks und Feldhecken die Landschaft prägen. Mächtige Eichen säumen die Feldwege und Erlen, Weiden sowie Pappeln wachsen an Gräben und Bächen.

Zilpzalp, Goldammer und Dorngrasmücke und viele weitere geschützte Vögel leben in den Knicks. Auf den Wiesen brütet der Kiebitz, leider sind die Bestände in den letzten Jahren jedoch zurück gegangen. Wer Glück hat, erspäht einen Kranich oder einen Weißstorch auf Nahrungssuche. Grasfrosch, Teichfrosch und weitere Amphibien laichen in den angelegten Kleingewässern. Die in Hamburg stark gefährdete Ringelnatter jagt sie.

Viele Radfahrer, Wanderer, Spaziergänger oder auch Jogger sind auf den Feldwegen unterwegs. Die Reiter haben eigene Wege.

Osdorfer Feldmark

Die Osdorfer Feldmark mit ihren Wiesen und Weiden in der Niederung des Baches Düpenau hat eine hohe ökologische Bedeutung für die heimische Flora und Fauna. So weist sie auch einen artenreichen Vogelbestand auf, der von NABU-Mitgliedern im nördlichen Teil der Feldmark in den Jahren 2010 bis 2012 jeweils zwischen Mitte März und Mitte Juni kartiert wurde. In den drei Jahren wurden insgesamt 73 Vogelarten gesehen. Vogelarten wie Feldsperling, Amsel, Blaumeise, Buchfink, Zaunkönig, Zilpzalp, Rotkehlchen aber auch Eichelhäher, Mäusebussard und Bachstelze sind hier oft anzutreffen. Neben häufigen Arten konnten auch seltene, besonders geschützte Arten der sog. „Roten Liste“, beobachtet werden. So wurde hier der als Brutvogel in Hamburg nahezu ausgestorbene Waldwasserläufer und die vom Aussterben bedrohten Arten Flussuferläufer, Braunkehlchen und Steinschmätzer gesichtet.

Als Rest einer alten landwirtschaftlichen Kulturlandschaft der Geest wird die Osdorfer Feldmark auch heute noch durch landwirtschaftliche Flächen mit wertvollen Knicks und alten Stieleichen geprägt. Diese sogenannten Überhälter sind teilweise über 200 Jahre alt.